Warum Sonnenblumen das nächste „vegan meat“ sind

 

Ich stoße regelmäßig auf neue Forschungsergebnisse rund um Ernährung, Nachhaltigkeit und pflanzliche Innovationen – und manchmal überraschen sie selbst mich. Heute geht’s um etwas, das so unscheinbar wirkt wie genial: Sonnenblumen. Forschende aus Brasilien und Deutschland haben daraus ein pflanzliches Protein entwickelt, das in Zukunft Fleisch ersetzen könnte – nährstoffreich, nachhaltig und erstaunlich natürlich.

 
 

🌻 Warum Sonnenblumen vielleicht das nächste „vegan meat“ sind

Ich liebe es, wenn Wissenschaft und Natur sich die Hand geben – und aus etwas ganz Alltäglichem plötzlich etwas völlig Neues entsteht. Kürzlich bin ich auf eine Studie gestoßen, die mich ziemlich begeistert hat: Forscher:innen aus Brasilien und Deutschland haben ein pflanzliches Fleisch entwickelt, das auf Sonnenblumenmehl basiert. Ja, richtig gelesen – Sonnenblumen.

Was mich daran so fasziniert: Es geht nicht um ein weiteres hochverarbeitetes „Fake Meat“, sondern um eine ehrliche, natürliche Proteinquelle mit erstaunlichem Nährwertprofil.

Von Öl zu Protein

Das Prinzip ist eigentlich simpel – und gerade deshalb genial. Aus den Kernen, die normalerweise zur Ölproduktion verwendet werden, entsteht nach dem Pressen ein Mehl. Dieses Mehl wird gereinigt, entbittert und dann so weiterverarbeitet, dass es faserig und fleischähnlich wird. Das ergebnis: eine Textur, die echten Biss hat – ohne Soja, ohne Gentechnik.

Das Besondere:

  • 49 % des Tagesbedarfs an Eisen

  • 68 % an Zink

  • 95 % an Magnesium

  • 89 % an Mangan– alles in einem pflanzlichen Produkt, das auch noch mild im Geschmack ist.

Brasilien & Deutschland – eine sinnvolle Kombination 🇧🇷🌍

Entwickelt wurde das Ganze von einem Team aus São Paulo (UNICAMP, ITAL) gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut in Deutschland. Zwei Welten, die sich perfekt ergänzen: tropische Vielfalt trifft deutsche Ingenieurskunst.

Dass gerade Brasilien eine Vorreiterrolle spielt, überrascht mich kaum. Ich habe dort selbst erlebt, wie stark das Bewusstsein für pflanzliche Ernährung und Rohstoffe in den letzten Jahren gewachsen ist – von Açaí bis Cupuaçu. Jetzt also Sonnenblumen.

Warum das relevant ist

Wir sprechen oft über die Zukunft von Ernährung. Über Nachhaltigkeit, Transparenz, Nährstoffdichte. Aber selten darüber, wie sehr Innovation manchmal direkt vor unserer Nase liegt.

Sonnenblumen sind robust, nicht gentechnisch verändert, und brauchen vergleichsweise wenig Wasser. Wenn ihr Nebenprodukt – das Mehl nach der Ölpressung – jetzt auch noch zu hochwertigem Protein wird, dann bedeutet das: wir nutzen vorhandene Ressourcen besser, statt neue Systeme aufzubauen.

🥣 Mein Gedanke dazu

Ich liebe solche Entwicklungen, weil sie zeigen, dass Zukunft nicht künstlich sein muss. Vielleicht ist „Fleischersatz“ nicht das richtige Wort. Vielleicht geht es eher darum, neue Rohstoffe zu entdecken, die den Körper wirklich nähren – ohne die Natur auszubeuten.

Sonnenblumenmehl ist noch kein Mainstream. Aber wer weiß – vielleicht ist es in ein paar Jahren in jeder zweiten veganen Bowl oder in proteinreichen Snacks zu finden. Und vielleicht werden wir dann zurückblicken und sagen: Das war der Moment, in dem wir angefangen haben, die Sonne zu essen. ☀️

Quelle: Fundação de Amparo à Pesquisa do Estado de São Paulo (FAPESP)
Studie veröffentlicht in: Food Research International

 
Till Constantin

i’m till — founder of råbowls®, photographer, creative mind, and someone who somehow turned a student salad bar into a plant-powered brand that now feeds thousands.

i started råbowls® because i couldn’t find food that felt both energizing and inspiring — so i created it. what began with messy ideas, second-hand fridges, and pure stubbornness evolved into something bigger: a place where good food, design, and purpose come together.

this blog is a space where i share thoughts, photos, ideas in progress, and sometimes just the small details that make me pause. it’s not about marketing — it’s about meaning.

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